Biertisch 06. Sept. 2019

Eigentlich war der 'Biertisch' mit 'ohne Programm' angekündigt. Aber im Vorfeld hatte sich ein ehemaliger Bbr. - aus persönlichen Gründen ausgetreten - auf unsere Webseite verirrt, den Kontakt zu uns gesucht und schließlich seine alten Kumpane wieder besucht. Hier die spannende Geschichte seines beruflichen und privaten Werdegangs:

Guten Abend alle zusammen. Vielleicht kennen ein paar von Euch mich noch, Wolfgang Singer, ca. 1969 bei Euch eingetreten und 2009 wieder ausgetreten. Meine Kusine, die Margrit ist deshalb heute auch mit dabei, weil ganz in der Nähe unser Vetter Horst Singer mit seiner Familie wohnt den wir heute besuchten, Birkendörfle heißt die Straße und unter seinem Haus wird der Tunnel der Bahn, Stuttgart 21 (oder 25) gebaut.

Vielen Dank lieber Ulrich für die Einladung und du hast mich gebeten dass ich euch kurz einiges über mich erzähle.

Also dann: ich bin 1945 geboren, bis 1954 habe ich in Ludwigsburg gewohnt – meine KUSINE übrigens auch, dann haben meine Eltern 1954 ein Haus in Renningen gekauft. Nach dem Wehrdienst in Mannheim begann ich 1967 mit dem Studium der Geodäsie in Stuttgart. Wolfgang Gerlach hat mich 1969 dazu überredet, bei den Freien Burschen einzutreten. Während des Studiums bis 1972 habe ich dann im Herdweg 16 gewohnt und auch in der Gaußstraße.

Da ich nach dem Studium noch was von der Welt sehen wollte, arbeitete ich Anfang 1972 noch 4 Monate am Fließband Motorenmontage in Cannstatt um Geld zu verdienen. Ich wollte eigentlich meine Verwandte in den USA besuchen.

Professor Linkwitz hatte damals Kontakte mit einer japanischen Firma Obayashi Gumi, die zufällig damals in Stuttgart waren. Ich hab mich um eine Arbeitsstelle bei dieser Firma in Tokio beworben , natürlich mit Empfehlung von Prof. Linkwitz. Mit der Transsibirischen Eisenbahn ging es dann nach Japan, d. h. von Nachotka nach Yokohama mit einem russischen Schiff. Im Büro der Firma übersetzte ich Ingenieurberichte vom Tunnelbau vom Deutschen ins Englische. Mit einem Japaner der Firma besuchte ich dann alle Projekte der Firma von Kiushu im Süden bis Hokkaido im Norden. In Hiroshima begegnete mir dann Yoshiko, die ich 1973 in Renningen heiratete. Und in Kamakura begegnete mir dann zufällig Bundesbruder Walter Berger. Ich konnte damals auch den im Bau befindlichen Seikan Unterwassertunnel von Honshu nach Hokkaido besichtigen, an dessen Bau die Firma auch beteiligt war.

Meine Referendarzeit machte ich anschließend in Baden-Württemberg und im Jahr 1975 bekam ich eine Anstellung beim Flurbereinigungsamt (Kulturamt) Neustadt an der Weinstraße. Mit Yoshiko bekam ich 3 Kinder und nun komme ich zum Jahr 2009. Das war sehr schlimm, meine Frau starb mit 58 Jahren und ich bin aus allen Vereinen ausgetreten, also auch aus den Freien Burschen. Jetzt weiß ich dass das ein Fehler war.

 

 

64. Stiftungsfest vom 23. - 24. Juni 2018 in Herrenberg

Ein sehr schöner und inhaltlich detaillierter Bericht zur Stiftskirche
von Bbr. Günther Harsch, der leider nicht in der FBS-Zeitung gedruckt wurde.

Nach der Mitgliederversammlung und gutem Mittagessen im Hotel Hasen erwartete uns der Stadtführer Herr Gernot Heer klingend mit einer kleinen Glocke um 14.30 Uhr vor dem Hotel zur Führung in Stiftskirche („Glucke“) und Glockenmuseum. Nach den heißen Vortagen hatten wir Glück und mussten beim Aufstieg nicht zu sehr schwitzen. Vorbei an wunderschönen Fachwerkhäusern – Herrenberg hatte Glück und wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört – hatten wir die „Glucke“ bald erreicht. Eine rege Geschichte hat sie hinter sich.

Eine Marienkapelle war Vorgängerkirche. Um 1290 herum erfolgt der Neubau der heutigen Kirche mit Turmuntergeschoß, Langhausmauern, Chor und Nordsakristei. Nach einer zweiten Bauphase um 1300 wird in einer dritten Bauphase Ende des 15. Jahrhunderts das Bauwerk vollendet. Aus statischer Notwendigkeit wird sie zur dreischiffigen Hallenkirche. Der geologische Untergrund (Schilfsandstein) ist bis heute ein sehr kostenaufwendiges Problem des Bauwerks. Herzog Ulrich von Württemberg holt in dieser Zeit statt der weltlichen Chorherren die „Brüder vom gemeinsamen Leben“. Die Kirche erhält nun auch zwei achteckige Türme. Durch den Untergrund bedingt wurde die Baugeschichte zu einer (teuren) Sanierungsgeschichte bis in die heutige Zeit. So manche Änderungen hat die Kirche über sich ergehen lassen müssen und dadurch auch ihr Gesicht verändert. So wurden die beiden Fachwerk-Türme abgebrochen und durch die heutige Zwiebelkuppe ersetzt.
Die dreischiffige Hallenkirche ist sehr hell und enthält noch einige ursprüngliche Kostbarkeiten. Der Taufstein ist das älteste Kunstwerk von 1472. Interessant ist auch die Marienkanzel von Meister Hanselmann um 1502, eine der schönsten spätgotischen Kanzeln in Württemberg. Sie zeigt Maria mit Jesus im Strahlenkranz auf einer Mondsichel stehend. Rechts von ihr die Kirchenväter Hieronymus und Augustinus und links Gregor und Ambrosius. Die Figuren selbst sind offensichtlich nicht vom Meister selbst hergestellt, sondern von auswärts angeliefert worden. Das ist bei Hieronymus zu erkennen. Sein Löwe hat eine ganz geraden und keinen gewölbten Rücken – warum? Der angelieferte Hieronymus und sein Löwe waren etwas zu breit und passten so nicht ganz in den vorgegebenen Raum. Meister Hanselmann wollte aber sein Lesepult in der Nische nicht wegmeißeln, sondern lieber den Löwen „glätten“!
Interessant ist der Chor mit seinem Chorgestühl, in Auftrag gegeben von den Brüdern des gemeinsamen Lebens und von Heinrich Schickhardt dem Älteren 1517 geschaffen. Die heutige Aufstellung des Chorgestühls ist „falsch“ und entspricht nicht der ursprünglichen – sie wurde vertauscht. In der Reformationszeit wurden die Altäre und das Chorgestühl ausgebaut. Während des Interims 1549 geändert, wieder aufgebaut und 1890 nochmals verändert. So beginnt jetzt der Zyklus hinten links (statt vorne rechts) mit dem Credo von Christus aus Johannes 15,16 (Nicht ihr habt mich erwählt..). Es ändert aber nichts an der Schönheit der Schnitzkunst.
Auch die Neubemalung des mehrflügeligen Hochaltars durch Jerg (Jörg) Rathgeb wurde 1521 von den Brüdern des gemeinsamen Lebens in Auftrag gegeben. In Herrenberg war der Altar nur relativ kurz zu sehen. Nachdem 1534 die Reformation in der Stadt eingeführt wurde, ließ ihn der erste lutherische Pfarrer in Herrenberg 1537 abbauen. 1548, zur Zeit des Interims, ließen spanische Truppen den Altar wieder aufbauen. Nach 1552 wurde er für einige Jahrhunderte einfach zugehängt. 1890 verkaufte der Oberkirchenrat den Altar dann wegen teilweise unschönen („erotischen“ nach unserem Kirchenführer Gernot Heer) Bildern an die „Staatssammlung vaterländischer Altertümer“ in Stuttgart. Die erhaltenen Teile können in der Staatsgalerie Stuttgart besichtigt werden. Karin wollte noch wissen, wie wohl erotische Bilder auf einem Hochaltar aussehen. Herr Heer vertröstete sie auf die 1:5-Kopie der Altarbilder an der Südwand im Kirchenraum. Vorher richteten wir noch einen Blick auf die Chorfenster und auf die zwölfzackige Rosette in der Turmempore an der Westwand, auch 1982 neugestaltet. Die Turmempore steht inzwischen auf einer massiven Stahlbetonplatte, die dem Turm neuen Halt gibt.
Nun ging es an die Kopie des Altars an der Südseite. Karin erhielt die Antwort auf ihre Frage auf dem Altarbild des letzten Abendmahls. Das Abendmahl ist vielleicht zu sehr als Völlerei dargestellt, aber vor allem die Darstellung des Judas war wohl der Anlass für den Verkauf. Judas ist als rothaariger Satan dargestellt und unter seinem Gewand ist ein erigierter Penis zu sehen!!

Wir verließen die Hallenkirche und bestaunten die teilweise doch ziemlich schräg stehenden Säulen. Ein Teil sparte sich den Besuch des Glocckenmuseums. Die noch nicht genug hatten, stiegen nun die insgesamt 146 Stufen bis zum 1990 eröffneten Glockenmuseum im Turm hinauf. Nicht nur die vielen Glocken unterschiedlicher Größe und Klänge, sondern auch der Blick auf Herrenberg und das Gäu und bis zur Alb entschädigte uns. Das Museum enthält heute 36 läutbare Bronzeglocken unterschiedlicher Größe und ein 50-stimmiges Carillon. Das Glockenensemble ist der Herrenberger Läuteordnung unterworfen, die festlegt, wie und wann und in welcher Zusammensetzung geläutet wird. Dies richtet sich nach dem Anlass, wie Morgen-, Mittag- oder Abendläuten, 11-, 15- und 21-Uhrläuten und entsprechenden gottesdienstlichen Anlässen. Jede Viertelstunde ist der „Her-renberger Uhrenschlag“ zu hören – ding-deng-dong und zurück - nach Herrn Heer der Herrenberger Big Ben. Alle Glocken tragen einen Namen, wie Gloriosa, Guldenglocke, Dominika, Armsünderglocke, Reformationsglocke, Taufglocke, Mittagsglocke, Betglocke usw.
Seit 2012 gibt es ein 50-stimmiges Carillon, das gesponsert wurde von der An-ton- und Petra-Ehrmann-Stiftung (Joghurt!), die einen Großteil der Kosten von 150 000 € übernahm. Den täglichen Läutezeichen wird vom Carillon eine passende Choralmelodie vorangesetzt, so z.B. vor dem Morgenläuten der Choral „Christ ist erstanden“. Jeden 1. Samstag im Monat finden zwischen 17.00 und 18.10 Uhr Glockenkonzerte statt, die mit dem Einläuten des Sonntags um 18.00 Uhr enden.

Nach einem Rundgang um den Turm und dem Genuss der herrlichen Ausblicke ging es wieder hinunter und am Marktplatz trafen wir die vorher schon Ent-schwundenen bei Eis, Kaffee und Kuchen, was wir uns erst recht verdient hatten!

Zurück im Hotel Hasen war es schon wieder Zeit, um sich für den Sektempfang im Freien und das festliche Abendmenu zu richten und den Abend bei intensiven Gesprächen zu genießen ... und ab und zu mit einem Blick auf das Handy die Fussball-WM 2018 zu verfolgen.


 

Vorweihnachtlicher Abend 2016

Weihn.Abend2016 2Fast könnte man sagen 'The same procedure than last year ... sorry..., every year!', denn wieder hatten sich über dreißig FBSler mit Anhang oder Freunden zu diesem traditionellen Jahresabschlußabend eingefunden und an den von Birgit Sebö festlich/weihnachtlich dekorierten Tischen Platz genommen. Auch das 'Heute alles umsonst' des Vorsitzenden trug schonmal zur guten Stimmung bei und nur mit etwas Mühe konnte Günther die Grüße der Ferngebliebenen ausrichten, wären da nicht die Nachrichten gewesen, daß es Brigitte Anders in ihrem Heim an kompetenten Skatpartnern fehlt, Tatjana gerne mal wieder kommen möchte und es Günther Weis wieder etwas besser geht.
Weihn.Abend2016 3Zum Essen gab es diesmal statt den Maultaschen in Brühe recht trockene Fleischküchle und Schnitzel mit Kartoffel- und Grünsalat, so daß dem Trollinger umso reichlicher zugesprochen wurde. Und stimmungsvoller wurde es, als Helmut sich ans Klavier setzte und Weihnachts- lieder zum mitsingen und -summen intonierte, bevor man zum Höhepunkt des Abends gelangte:

DeWeihn.Abend2016 4m Jahresrückblick von Rolf Fassbaender, beginnend mit 'An der Schwelle zur Demenz,findet alles seine Grenz'  und endend wie dr Schwob sagt: ' Lass mi meine Küchle in deim Schmalz bacha, dann derfscht du dein Speck in meim Kraut kocha. In diesem Sinne guten Rutsch, es ist doch no net alles futsch!'

Von Birgit hörten wir noch die Geschichte der vier (Advents) Kerzen und zum  Abschluss intonierte Helmut ein Potpourri mit internationalen Weihnachtsliedern wie 'Jingle Bells' und zum mitsingen als Kanon 'Weihnachten steht vor der Tür...', wieder mal. Man fragt sich diesmal natürlich was uns im Neuen Jahr erwartet, wenn z.B. in USA eine neue Melodie 'trumpetet' wird und auch bei uns so langsam das Wahlfieber wieder ansteigt.
Den vollständigen Text von Rolfs Jahresrückblick findet ihr hier.

Herbstspuz 2016 in den Pfälzer Wald

berichtet von Günther Harsch

Herbstspuz18Carl und Ingrid Hezel haben eingeladen in den Pfälzer Wald nach Rambach ins Landhaus Sankt Laurentius und 47 Bundesschwestern und Bundesbrüder ließen es sich, trotz Höchsttemperaturen, nicht nehmen, mit zu spuzen. Es war nicht nur ein Herbstspuz, sondern auch ein Gourmetspuz. Damit alle neidisch werden, die nicht dabei waren, folgen die Menuekarten für Freitag- und Samstagabend als Anhang.

Freitag, 9. September 2016
Es war ein sehr heißer Tag und durch den Freitagsverkehr mit vielen Staus und Umleitungen waren so kurz vor 18.00 Uhr dann alle Teilnehmer eingetroffen. Die rechtzeitig Gekommenen hatten schon Ihren Begrüßungssekt auf der Terrasse eingenommen. erbstspuzHerbstIII
Herbstspuz24Im Restaurant begann um 18.30 Uhr das köstliche 4-Gang-Menue (s.o.). Zwischendurch erzählte Carl etwas über die Gegend. Ramberg liegt im Dernbachtal, einem Seitental der Queich, parallel zum Rheintal. Im Gegensatz zum Rheintal war die Gegend früher sehr arm, weil es keinen Gemüseanbau gab. Durch das Klima begünstigt, kann im Rheintal bis zu dreimal Gemüse geerntet werden. Die Einwohner dieses Tals lebten deshalb vom Bürstenbinden. Vor dem Bürstenbindermuseum steht die Skulptur des Bürstenverkäufers mit seiner Rückentrage voll mit Bürsten. Ramberg ist umgeben von 3 Burgen, der Ramburg, der Ruine Modeneck (Meistersel) und Der Burgruine Scharfeneck. Die Planungen für den Samstag wurden bekanntgegeben. Zum Mittagessen wird es den obligatorischen Saumagen geben. Dazu erzählte Carl einen Witz: Bekanntlich hat Helmut Kohl seinen Staatsgästen mindestens einmal seine Leibspeise, den Saumagen, vorgesetzt. Als der Chirac dargeboten wurde, stocherte der etwas unlustig in dem Gericht herum und nahm nur einen Bissen! Als Kohl das sah, flüsterte er Chirac etwas ins Ohr und in kurzer Zeit war der Saumagen gegessen. Später wurde Kohl gefragt, was er denn Chirac ins Ohr geflüstert hätte. Er erwiderte: Ich habe ihm gesagt, wenn er den Saumagen nicht isst, muss er das Saarland mitsamt seinen Schulden zurücknehmen!  So ging der Abend mit intensiven Gesprächen bei Rothausbier und Grauburgunder lustig zu Ende.

Samstag, 10. September 2016
Nach opulentem Frühstück holte uns um 9.30 Uhr der Bus bei Sonne pur zur Fahrt zum Trifels ab. Am Anfang von Dernbach- und Eußerthal gibt es viele Störche, die jungen Störche gingen zurück und die alten blieben als „Rentner“ zurück. In Annweiler stiegen einige aus und besuchten das Museum unterm Trifels und machten einen Stadtrundgang mit Ingrid. Der Rest fuhr zum Busparkplatz und erklomm die Reichsburg Trifels. Dort sollten eigentlich zwei Führer auf uns warten und uns führen, aber keiner war da! Die meisten wissen ja aus dem, zwar schon etwas länger zurückliegenden, Geschichtsunterricht, dass dort z.B. die Reichsinsignien verwahrt und König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde. Der Trifels war der sicherste Ort des Kaisers. Es blieb noch etwas Zeit, die Säle und die Nachbildungen der Reichskleinodien und die Aussicht vom Plateau des Bergfrieds zu bewundern (Ruine Anebos, Orensfelsen). Stauferburgen wurden mit Buckelquadern gebaut, die man auf dem Trifels sehen konnte. An Buckelquadern konnte man Sturmleitern schlecht anlegen. Auf dem Weg zurück passierten wir auf halber Höhe den Friedwald „Trifels-Ruhe“!

Den in Annweiler Gebliebenen wurde es langweilig und zu heiß, so, dass wir schnellstens zum Busparkplatz eilten, um sie abzuholen. An der geschlossenen Bahnschranke konnten wir noch ein Flügelsignal der DB sehen. Im Bus verteilte dann Carl Panoramakarten von der Pfalz und es ging weiter zum Mittagessen. Lange war Bad Dürkheim die größte Weinbaugemeinde Deutschlands, wurde aber inzwischen von Neustadt abgelöst. Wie macht man so etwas? Man gemeindet so lange Nachbargemeinden mit Weinbau ein, bis man größer ist als Bad Dürkheim!!

Anmerkung von Carl: Der Südpfälzer Wein war lange kaum zu genießen. Er wurde in Tankwagen an die Mosel gefahren, dort ausgebaut und als „Himmlisches Moseltröpfchen“ verkauft.

Das ist aber nicht mehr so, wie wir im Weingut LAGAS in Neustadt-Duttweiler feststellen konnten. Begrüßt wurden wir in der Gluggerstubb mit einem Neuen Wein Ortega und einem Schmalzbrötchen. Saumagen mit Leberknödel und Sauerkraut mundeten köstlich. Ein Teil kaufte noch Wein ein zu Preisen, die In Württemberg nicht vorstellbar sind. Die Weinfelder können mit Vollerntern gelesen werden!

Gut gestärkt brachen wir auf zum Hambacher Schloss; in Sichtweite vorbei am Schloss Ludwigshöhe und dem Berg Kalmit. Der Neubau des Informationszentrums fällt auf, vom Schweizer Max Dudler entworfen. Vom Busparkplatz ging es zu Fuß oder mit dem Shuttlebus hoch und hier erwarteten uns diesmal 2 Führer! Die Geschichte des Hambacher Fests ist uns ja allen bekannt! Aber doch noch, für mich etwas Neues: Was hat unter den verschiedenen Flaggen eine polnische zu tun? Es durfte gerätselt werden. Ein Tipp war, dass es um die vielen polnischen Erntehelfer ginge! Aber nein. Bereits 1830 waren die Polen gegen den russischen Zaren aufgestanden.  Auch in der Pfalz wurden sogenannte Polen-Vereine gegründet mit dem Ziel, den Freiheitskampf zu unterstützen. Als dieser niedergeschlagen worden war, emigrierten viele Polen in den deutschen Südwesten und nach Frankreich. Auch in Neustadt wurden sie als Freiheitskämpfer gefeiert und nahmen am Hambacher Fest teil (Gedenktafel auf der Nordseite). Woher kommt Schwarz-Rot-Gold? Die Uniformen waren schwarz, die Revers rot und die Knöpfe golden. Durch Napoleon war der Rhein lange die Ostgrenze von Frankreich. Bei der Umrundung des Schlosses kamen wir auch unter einem Dansker vorbei. Unserer Führer erklärte ihn so: Es handelte sich um die ersten „nachwachsenden biologischen Waffen“!

Nun hatten wir eine Stärkung dringend nötig und fuhren nach Venningen zum Marienhof, wo uns Kaffee und Kuchen erwarteten. Das vorgesehen Schlosscafé auf dem Schloss war durch 2 Hochzeiten völlig ausgebucht. In Venningen ist auch der berühmte „Essigdoktor“ beheimatet. Zurück im Hotel gab es nach einer Dusche und ein kleiner Ruhepause um 19.00 Uhr das Abendmenue (s.o).

Auf der Pfalzkarte der FWG, die uns Carl geschenkt hatte, konnte ich feststellen, dass Ingrid in der Kommunalpolitik tätig ist. Sie ist das bereits seit 26 Jahren und hat 3 Oberbürgermeister „überlebt“. Das ist doch äußerst lobenswert.

Volker dankte Ingrid und Carl Hezel für die hervorragende Organisation des interessanten und vielseitigen Herbstspuzes.

Auf Wunsch von Uli Stiefel nehme ich meine persönliche Erinnerung an mein Studienende hier mit auf. Auf der Karte fand ich bei Neustadt den Ort Gimmeldingen. Die Maschinenbauer kennen sicher noch den Wellinger-Gimmel. Als ich zum Antritt meiner Diplomarbeit in der MPA in Berg anmarschierte, begrüßte mich der Assistent: Sie haben uns gerade noch gefehlt! Da fiel mir das Herz schon in die Hosentasche. Aber es löste sich alles bestens, als er fortfuhr: Ich heiße Zürn, unser Oberingenieur Gimmel und sie Harsch, also: Gimmel, Harsch und Zürn. Dieser Assistent hatte Beziehungen zu Gimmeldingen und so wurde öfters Wein aus Gimmeldingen per Fracht angeliefert. Das Büro von Herrn Gimmel war direkt neben dem Herren-WC und diese Mauer war deshalb die Gimmeldinger Wand! Jetzt reicht‘s aber! 
Und wieder ging der Abend mit intensiven Gesprächen bei Rothausbier und Grauburgunder lustig zu Ende.

Sonntag, 11. September 2016
Dem üppigen Frühstück konnte ausgiebig zugesprochen werden, da es erst um 10.30 Uhr mit PKWs nach Eußerthal zum ehemaligen Zisterzienserkloster ging. Es steht allerdings nur noch der Chor, der heute als Kirche dient. Als erstes musste noch das obligatorische Gruppenfoto gemacht werden. Das Kloster geht auf Bernhard von Clairvaux zurück. Die Mönche beschützten die Reichskleinodien und hielten auch die Messen auf dem Trifels. Nach der Säkularisierung wurden viele Steine des Klosters für den Hausbau in Eußerthal verwendet.

Um 12.00 Uhr trafen wir uns zum abschließenden Mittagessen im Birkenthaler Hof und konnten uns aus der Vielfalt der Forellenspeisen aussuchen. Um 14.00 Uhr ging dieser Herbstspuz mit großer Verabschiedung wieder zu Ende. Es waren tolle, interessante Tage. Dank dafür gilt natürlich den hervorragenden Organisatoren Ingrid und Carl Hezel und dem Wettergott.

Günther Harsch
++++++++++++++++++++++++++
Menu am 9. September
Rinderkraftbrühe mit Maultäschle und Gemüsestreifen
***
Bunter Sommersalat mit Balsamico-Orangendressing
***
Laurentius Teller
2 Schweinefilet Medaillons vom Grill
an Madagaskar Pfefferrahmsauce & Champignons
mit Hausmacher Spätzle und Schmelze
oder
Lachssteak auf der Pfanne gebraten
an Grilltomate Provenzale, Vichy Karotten
und neuen Kartoffeln mit Schnittlauch
oder
Penne Nudeln
mit frischen Pfifferlingen in Kräuterrahm 
und Parmesan

Dessert
Pflaumen Eisparfait mit Vanille Eierlikörsauce

Menu am 10. September
Hokkaido-Kürbiscremesüppchen mit Croutons
***
Überbackene Aubergine & Tomate
mit frischem Parmesan
***
Zarte Rindertafelspitzscheiben
an Meerrettichsauce, Essiggurke
und neuen Kartoffeln
oder
Zanderfilet aus der Pfanne gebraten
an frischen Pfifferlingen & feinen Nüdelchen
oder
Omis Kässpätzle mit kräftigem Käse überbacken
***
Dessert

Lauwarme Nougatknödel mit süßen Bröseln


                       

Nachlese Stiftungsfest

Unser 62. Stiftungsfest in Esslingen-Berkheim hat leider unter der Konkurrenz Fußball-EM gelitten, bzw. wurde dadurch zum Erliegen gebracht. Pünklich 21 Uhr verschwand gut die Hälfte der Festgäste, gestärkt vom vorausgegangenen Festmenü, im Nebenraum zum Spiel Deutschland gegen Italien. Als gegen 23 Uhr das 11-Meter-Duell begann, war's auch um die letzten Standhaften geschehen...
Und auch die Ankündigung 'Diesmal wieder mit Musik und Tanz vom DJ ...' floppte so ziemlich mangels Tanzwilligen. (Text wird noch ergänzt) /us


Songabend am 03. Juni

Die Tradition der Songabende hat mit dem neuen Liederbuch (Juni 2004) und dem Motto 
„ein Dutzend mal ein Dutzend Lieder“ begonnen und an diesem von Helmut inspiriertem und musikalisch intonierten Abend war es der 
12.Songabend: das Dutzend war voll !
Zeit auch für einen Rückblick zu den bisherigen Abenden und ihren Mottos (Motti? Motten?)
(0)  18.06.2004: Einführung in das neue Liederbuch
(1)  04.02.2005: Singen ist Balsam für die Seele
(2)  03.02.2006: Ein Dutzend Lieder – nach Wunschliste
(3)  02.02.2007: 7mal 7 – dann Sieben !
(4)  04.04.2008: Die Rolle der Frau im Liedgut der Freien Burschen
(5)  03.04.2009: Wanderlieder
(6)  02.07.2010: Lumpenlieder
(7)  01.04.2011: kein Aprilscherz: die Zahl 1 steht im Vordergrund
(8)  30.03.2012: Singen bewegt uns – an Leib und Seele
(9)  04.03.2013: Singen ist gesund !
(10) 04.04.2014: Die Zahlen 3 und 7
(11) 06.03.2015: Schwaben sind Weltbürger !
(12) und das diesjährige Motto lautete 
Freude am Lied, an der Natur und an der Heimat   
und nächstes Jahr kommt die 13 ! ->Lumpenlieder ?
Oder „FBS Musiziert“. Musikinstrumente werden vorgespielt!?

Songabend02Nun zum Abend:
Alle Plätze waren bald besetzt, aber sowas! Kein Essen wie gewohnt auf den Tischen..., nur Wein und Wasser! Und auch gleich noch ein Kanon zu Beginn, denn, so argumentierte Helmut, lautet unser Motto:
Singen ist Balsam für die Seele

Und singen braucht Schmierstoff für die Kehle !
Was immer große Freude bringt,
das ist, wenn man gemeinsam singt !
Und Singsang klingt besonders toll,
wenn der Magen leer und s´Glas ist voll !
Drum hebt das Glas und stimmet ein:
erst muss ein Lied gesungen sein !

Und so erklang an diesem Abend zum Start :
Nr.123 (D- dur) „Froh zu sein ...“, in 4 Gruppen, und danach
Nr.81 (C-Dur): Oh alte Burschenherrlichkeit – Verse 1, x und 5
wobei in memoriam Albrecht Köster und Gert Büttner: der Vers x eingefügt wurde:                           
Die größten war´n der Albrecht einst // und Störchle in der Runde !
Sie fehl´n uns heut in diesem Kreis // im Freien Burschen – Bunde ! 
Vergebens spähe ich umher // ich finde ihre Spur nicht mehr-
 
Oh jerum, jerum, jerum – oh quae mutatio rerum !

Wir werden die beiden immer in guter Erinnerung behalten.
Im weiteren Verlauf hörten wir dann von Helmut:
Es gibt aber auch gute und erfreuliche Neuigkeiten im Bund, denn unser Hans-Herrman Speidel hat ja bekanntlich vor wenigen Tagen seinen 80. Geburtstag gefeiert, und dass er heute da ist und darüber hinaus auch noch zu Speis und Trank einlädt, freut uns ganz besonders!  Und diesem Anlass ist unser drittes Lied heute gewidmet zur Melodie von Nr. 94 Wenn alle Brünnlein fliessen...  
(Anmerkung: Geburtstag Hermann 24.5., Horst Spiess 25.4.)

1. Was sind schon 80 Jahre auf dieser schönen Welt,
    wenn man im Herzen jung noch ist und den Humor behält – 
    Was sind schon 80 Jahre, ju – ja Jahre auf dieser schönen Welt !

2. Die Jahre gingen schnell ins Land, rasch war´n die 80 voll,
    die ha´m Hans-Herrmann Spass gemacht, drum singt er ohne Groll:
    Was sind schon 80 Jahre, ju – ja Jahre, die 80 waren toll !

3. Selbst wenn es zwickt und zwackt einmal in Nacken, Arm und Bein,
    Hans-Herrmann nur darüber lacht, so wie ein Sonnenschein -  
    Was sind schon 80 Jahre, ju – ja Jahre für einen Sonnenschein !

4. Du bist so jung wie Du Dich fühlst, Hans – Herrmann macht´s uns vor,
   drum singen wir jetzt noch einmal dies Liedchen hier im Chor:
   Was sind schon 80 Jahre, ju – ja Jahre, wir tragen´s mit Humor !

Songabend08An dieser Stelle bedankte sich Hans-Hermann mit der kleinen Anekdote wie er zu den Freien Burschen gefunden hat, nämlich als er bei seiner ersten Einladung durch Horst Spiess einen Tee statt Bier bestellt hatte und das von den FBSlern ohne jedwelchen Kommentar akzeptiert wurde!
So eingestimmt schmeckte das nun servierte Vesper umso bessser und danach erklärte Helmut:
Als Motto für den heutigen Abend habe ich mir ausgedacht:
Freude am Lied, an der Natur und an der Heimat

Und bei Natur und Heimat haben wir ja meistens  malerische Landschaften, Wälder und schöne Bäume und Seen und Bächlein und Quellen im Sinn. Deshalb Songabend09
habe ich mal nach Liedern gesucht, in denen Wasser und Bäume vorkommen. Hierzu 5 Beispiele:

Nr.7(C-Dur) Am Brunnen vor der Tore (Vers 1 bis 3)
Nr.20 (F-Dur) Das Wandern ist des Müllers Lust ( Verse 1,2 und 4) 
Dazu bitte aufstehen und marschieren !
 >>>Das klang dann so<<<(anklicken!)

Nr.70 (C-Dur) Keinen Tropfen im Becher mehr ( Verse 1,2 und 6)
Nr.68 (D-Dur) Kehr´ich einst zur Heimat wieder ( Verse 1 bis 3)
Nr.94 (F-Dur) Wenn alle Brünnlein fließen (Verse 1 bis 4)
- Pause- 
Jetzt wurde Kuchen serviert, sehr beliebt der Rhabarberkuchen, und von Günther Schelling erfuhr man Neues von Brigitte Anders und dass Bbr. Gerhard Renner im Rollstuhl sitzt.

Für den letzten Teil sollte noch einmal die Freude am Lied ihre volle Strahlkraft entfalten, denn es fehlten noch 4 Lieder, dann wäre auch dieses Dutzend voll, also gings weiter mit
Nr.45 (F-Dur) Hei wir sind die Künstlerschar.. (Verse 1, 3,4 – und 5), bekanntlich unterstützt durch Pfeifen und Gläserklingen, etwas durcheinander, 
Nr.41 (F-Dur) Gold und Silber lieb´ich sehr (Verse 1 bis 3)
Nr.114(F-Dur) Oh when the Saints...( Verse 1 bis 4)
Nr.125 ( F-dur -) Heut kommt der Hans zu mir  (Kanon, 3 Gruppen, 2 Versuche!), 
Ende Pflichtteil , ab jetzt Wunschliste – Singen !
Nr. 62In jedem vollen Glase Wein (von Günther Weiss gewünscht), Nr.47 Hier sind wir versemmelt... Nr.40 Gaudeamus Igitur, Nr.133 Die Affen rasen ... Nr.142 Mein kleiner grüner Kaktus, Nr.113 My Bonnie (alle Verse!) und zu guter Letzt in memoriam Helmut Pfeffinger noch Nr.50 Ich hab eine Loge im Theater..
Geschafft!
Nur zögerlich leerte sich der Raum, denn zu Erzählen gibt es nach so vielen Jahren vermutlich immer mehr und manch mal halt wieder das gleiche... /us
Anmerkung: 
Freundlicherweise hat mir Helmut seine Agenda zu diesem Abend zur Verfügung gestellt, so dass inhaltlich auch alles korrekt zu berichten war. /us